Wir schrieben das Jahr 2003 als uns die Baumarktblumen einfach zu ereignislos wurden. Unser Balkon langweilte uns.
Das Buch von Reinhard Witt, "Wildblumen für Töpfe und Schalen", infizierte uns nachhaltig! Der Balkon wurde umgestaltet, verschiedene Erden ausprobiert, Wildblumen bestellt, gepflanzt und dann nahm die Natur ihren Lauf. Im dritten Jahr kamen wir auf Dachgartenerde gemischt mit Grünkompost - es gibt nichts Besseres. Selbstverständlich gediehen und gedeihen nicht alle Pflanzen gleich gut, aber das regelt sich von selbst. Es gibt in jedem Frühjahr wieder Überraschungen: Was ist verschwunden, was hat sich ausgesät, was mickert, was entfaltet sich pompös. Selbst in der dritten Etage herrscht reger Insektenbesuch, von Wildbienen und Schwebfliegen über Hummeln und Schmetterlinge bis hin zu Blattläusen und der Weißen Fliege. Gegossen werden muß in der sommerlichen Hitze schon, täglich. Und alle vier Jahre wird die Erde komplett gewechselt, was von den Pflanzen mit einem Wachstumsschub dankbar quittiert wird.
Die folgenden Fotos sind überwiegend von 2012. Und nun viel Freude beim Betrachten, vielleicht springt der Funke über!
Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass ein
Wildblumenbalkon etwas nicht Planbares, etwas sich ständig
Wandelndes
ist. Ob sich Wildblumen dauerhaft wohl fühlen
"entscheiden" sie
selbst. Da kann sich der Balkongärtner noch so
viel Mühe geben -
einiges wird nicht so werden wie gewünscht,
anderes überrascht ihn.
Jedes Frühjahr ist wieder spannend: was
hat den Winter überstanden,
was hat sich selbst ausgesät?
Hinsichtlich der Gestaltung kann man
seiner Kreativität, seinem
Geschmack freien Lauf lassen. Wir haben am
Anfang einfach
unsere vorhandenen Blumenkästen bepflanzt (eine gewisse
Größe,
ein nicht zu geringes Fassungsvermögen sollten sie schon
haben).
Später kamen immer mehr einzelne Töpfe und Kübel dazu. Die Art
der Bepflanzung richtet sich nach den Standortbedingungen
(Wind, Sonne, Regen). Jeder Balkon ist grundsätzlich geeignet.
Allerdings
nicht grundsätzlich für alle Pflanzen, aber das regelt
sich ohnehin
von selbst. Man merkt spätestens im zweiten Jahr,
welche Pflanze sich
wohlfühlt und welche nicht.
Die Erde war am Anfang das größte Problem. Die normale
Baumarktblumenerde ist nicht geeignet. Zuerst haben wir vom
hiesigen Recyclinghof torffreie Erde geholt, die aber nichts taugte.
Von Frau Lüchow (Naturgarten e.V.) bekam ich den Tipp, mir
Dachgartenerde zu besorgen. Das war gar nicht so einfach.
Sämtliche Gärtnereien, die ich kontaktierte, hatten keine
Dachgartenerde zu verkaufen. Aber von einer Gärtnerin bekam ich
den Hinweis auf eine Firma, die Dachbegrünungen macht und dort
kaufe ich nun seit Jahren extensive Dachgartenerde. Diese Erde
mische ich mit Grünkompost (2 Teile Erde, 1 Teil Grünkompost).
Als Alternative (falls man an Dachgartenerde partout nicht ran
kommt) oder für die Pflanzen, die nährstoffreichere Erde brauchen,
kommt torffreie Erde aus dem Bioladen (oder die Erde von
Maulwurfshügeln), gemischt mit Sand und Grünkompost (je ein
Drittel) in Frage. Gedüngt wird im Frühjahr mit Grünkompost oder
Hornspänen. Da unsere Töpfe und Kästen aber so dicht bepflanzt
sind, dass ich den Grünkompost nicht in die Erde einarbeiten kann,
ziehe ich Hornspäne vor.
Baumarktblumenerde ist nicht geeignet. Zuerst haben wir vom
hiesigen Recyclinghof torffreie Erde geholt, die aber nichts taugte.
Von Frau Lüchow (Naturgarten e.V.) bekam ich den Tipp, mir
Dachgartenerde zu besorgen. Das war gar nicht so einfach.
Sämtliche Gärtnereien, die ich kontaktierte, hatten keine
Dachgartenerde zu verkaufen. Aber von einer Gärtnerin bekam ich
den Hinweis auf eine Firma, die Dachbegrünungen macht und dort
kaufe ich nun seit Jahren extensive Dachgartenerde. Diese Erde
mische ich mit Grünkompost (2 Teile Erde, 1 Teil Grünkompost).
Als Alternative (falls man an Dachgartenerde partout nicht ran
kommt) oder für die Pflanzen, die nährstoffreichere Erde brauchen,
kommt torffreie Erde aus dem Bioladen (oder die Erde von
Maulwurfshügeln), gemischt mit Sand und Grünkompost (je ein
Drittel) in Frage. Gedüngt wird im Frühjahr mit Grünkompost oder
Hornspänen. Da unsere Töpfe und Kästen aber so dicht bepflanzt
sind, dass ich den Grünkompost nicht in die Erde einarbeiten kann,
ziehe ich Hornspäne vor.
Ein mit heimischen Pflanzen bepflanzter Balkon hat ökologischen
Wert für die heimischen Insekten und Vögel. Die Balkonpflanzen dienen als Futterpflanzen, Nistgelegenheit und Winterquartier. Zuchtformen der einheimischen Pflanzen sind oft verfremdet (z.B. gefüllte Blüten), die nur wenig oder keinen Nektar oder Blütenpollen haben. Und letzendlich hat ja die Freude des Balkongärtners über sein kleines Stück "echter" Natur in der dritten Etage auch einen nicht zu unterschätzenden ökologischen Wert, oder?
Wert für die heimischen Insekten und Vögel. Die Balkonpflanzen dienen als Futterpflanzen, Nistgelegenheit und Winterquartier. Zuchtformen der einheimischen Pflanzen sind oft verfremdet (z.B. gefüllte Blüten), die nur wenig oder keinen Nektar oder Blütenpollen haben. Und letzendlich hat ja die Freude des Balkongärtners über sein kleines Stück "echter" Natur in der dritten Etage auch einen nicht zu unterschätzenden ökologischen Wert, oder?
Man wird einen Wildblumenbalkon nicht als "Artenschutzprojekt" ansehen können, mit dem Tiere und Pflanzen vor dem Aussterben bewahrt werden könnten. Allerdings können viele Balkone dieser Art Insekten wie Wildbienen, Schwebfliegen usw. das Überleben erleichtern.
So nach und nach sähen sich unsere Wildblumen in der näheren Gegend aus - zehn Meter tiefer.
Es ist Juli 2013. Das Haus wird renoviert.
Wann wird alles fertig sein? Vielleicht vor Weihnachten, vielleicht erst vor Ostern 2014. Wie auch immer.
Dann allerdings machen wird ihn neu - den Wildblumenbalkon, ganz neu. Zeit genug für die Planung ist ausreichend vorhanden. Schaun wir mal!
Fortsetzung folgt ...